Die richtige Standortwahl entscheidet maßgeblich über den langfristigen Erfolg mit Ihren Gartenrosen. Beachten Sie deshalb folgende Regeln:
- Rosen sind Sonnenabhängige Pflanzen, die ausreichend Licht benötigen.
- Rosen lieben einen sandig-lehmigen Boden mit ausreichendem Humusanteil.
- Rosen sind Tiefwurzler. Trifft ihre Pfahlwurzel bereits in den oberen Bodenschichten auf ein unüberwindliche Sperre, leidet die Pflanze und zeigt einen nur kümmerlichen Wuchs.
- Meiden Sie beengte, luftstille Ecken, in denen kein ausreichender Luftaustausch stattfindet, als Pflanzorte. Diese Nischen sind beliebte Aufenthaltsorte für Pilze, insbesondere Echter Mehltau.
- Pflanzen Sie Rosen niemals unter der Kronentraufe alter, großkroniger Bäume. Im Tropfbereich der Baumkronen kann das Laub der Rosenpflanzen durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit nicht rasch genug abtrocknen und bietet einen idealen Nährboden für Mehltau- und Sternrußtaupilze.
- Vermeiden Sie Nachpflanzungen von Rosen auf einer Fläche, auf der bereits Rosen oder andere Vertreter der großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae) – beispielsweise Äpfel und Birnen gestanden haben.
- Gepflegte Rosen sind weniger krankheitsanfällig.
- Rosen brauchen ausreichenden Nährstoffgehalt und Bodenfeuchte.
- Entfernen Sie krankes Rosenlaub aus dem Garten,da es ansonsten den idealen Start Nährboden für einen üppigen Neubefall/Krankheitsbefall im nächsten Jahr bietet.
1.1. Rindenflecken
Rosenbestände zeigen erste Symptome der Rindenfleckenkrankheit (Coniothyrium wernsdorffiae e.a.). Die ausgereiften Triebe werden primär in der Nähe der Augen befallen. Die Rinde färbt sich hell- bis dunkelbraun, trocknet ein und reißt unter Aufwölbung der Ränder ein. Der Trieb oberhalb der Befallsstelle stirbt in der Regel ab.
Im Sommer sind auf den befallenen Stellen schwarze Sporangien erkennbar. Befallene Triebe sollten herausgeschnitten und verbrannt werden. Im Anschluss daran beugt eine Behandlung mit z.B. Dithane NeoTec (Mancozeb) 2-3 kg/ha je nach Pflanzengröße oder Polyram WG (Metiram), 2 kg/ha einer Befallsausweitung vor.
1.2. Falscher Mehltau
Achten Sie auf Anfangssymptome! Auf der Blattoberseite sind zunächst nur schwache, gelbbraune Verfärbungen sichtbar. Später werden diese Flecken dann stärker chlorotisch und verfärben sich dunkelrot. Bei starkem Befall treten Sporenträger aus dem Gewebe nach außen und bilden Blattunterseits einen grauen bis violetten Pilzrasen.
Es ist zu empfehlen, die Bestände umgehend durch Kontaktfungizide wie beispielsweise Dithane Neo Tec (Mancozeb), 2-3 kg/ha je nach Pflanzengröße oder Polyram WG (Metiram), 1,5–2 kg/ha je nach Pflanzengröße zu behandeln.
1.3 Echter Mehltau
Vorwiegend auf der Blattoberseite junger Blätter, sowie auf den Blütenkelchen und insbesondere Triebspitzen findet sich ein mehlig-weißer, abwischbarer Belag. Echter Mehltau tritt an Neutrieben bereits ab Frühsommer bei warmer Witterung mit Temperaturen über 20°C und über 90 Prozent Luftfeuchte auf.
Vorbeugend robuste Sorten wählen und Rosen optimal ernähren. Außerdem schlecht durchlüftete Standorte meiden. Mittel Baymat, Compo Rosen Schutz, Euparen, Bio Blatt-Mehltaumittel, Netzschwefel, Biocos, Biofa Pilzvorsorge, Biplantol vital, Neudo-Vital.
1.4 Sternrußtau
Auf den Blattoberflächen sind sternförmige, violettbraune bis schwarze Flecken sichtbar, die strahlenförmig auslaufen – daher die Bezeichnung Sternrußtau.
Die Blätter werden gelb und fallen ab. In regenreichen Sommern ist Sternrußtau schon ab Juni zu beobachten. Vorbeugend robuste Sorten pflanzen, obwohl kaum eine Rosensorte absolut resistent ist, licht- und luftumspielten Standort wählen; nasse Blätter vermeiden. Mittel Baymat, Compo Rosen Schutz, Euparen, Biofa Pilzvorsorge, Neudo-Vital.
1.5 Rosensägewespe
Neben den Blattrollwespen werden an Rosen oft auch Rosenblattsägewespen (Allantus cinctus) beobachtet. Die 10-15 mm großen, grünen Larven fressen an Blättern und Knospen und führen zu Loch-, Randoder Kahlfraß. In Ruhstellung sind die Larven gerollt und nur sehr schwierig zu entdecken.
Bei Bedarf sind Behandlungen mit z.B. Decis flüssig***(Deltamethrin) 300 ml/ha, Trafo WG (lambda-Cyhalothrin) 150 g/ha, oder Karate mit Zeontechnologie***(lambda-Cyhalothrin) 75 ml/ha durchzuführen.
1.6 Rosenblattrollwespe
Typisch für den Befall der Rosen mit Blattrollwespen sind die eingerollten Blätter. Die Eiablage am Blattrand löst dieses Einrollen des Rosenlaubes aus, in den Blattröllchen entwickeln sich die Larven. Auftreten ab Mai.
Vorbeugung schwierig, letztendlich helfen nur frühzeitige Spritzungen mit systemischen Präparaten.
Befallene Blätter sofort entfernen und vernichten, absammeln der Larven mit der Hand.
1.7 Knospenfäule
Grauschimmel, auch unter dem Namen „Botrytis“ bekannt, verursacht hässliche Faulstellen auf Blütenblättern und Knospen. Typisches Erkennungsmerkmal sind zudem dunkelbraune Faulstellen an jungen, weichen Stielen.
Gute Rosenpflege entzieht Grauschimmel die Grundlage für eine Massenvermehrung: Entfernen Sie absterbende Zweige, befallenene Knospen und vor allem welkende Blüten frühzeitig. Vermeiden Sie feuchte, lichtarme Standorte. Mittel: Euparen.
1.8 Rosenzikade
Die Blätter sind auf der Oberseite weißlich gesprenkelt. Auf der Blattunterseite findet man grünlichweiße, blattlausähnliche Insekten, die sich hüpfend fortbewegen. Da die Rosenzikaden mit Vorliebe in Mauerritzen überwintern, tritt der Befall häufig an dort wachsenden Kletterrosen auf.
Vorbeugend trockene, zu heiße Standorte meiden. Mittel: Neudosan, Schädlingsfrei Naturen, Blitol, Bio-Insektenfrei, Spruzit. Als Hausmittel wird zudem Brennesselbrühe empfohlen.
1.9 Rosenrost
Nach dem Austrieb im Frühjahr finden sich orangefarbene, stark stäubende, etwa stecknadelkopfgroße Sporenlager an der Blattunterseite. Im Herbst sind die Pusteln schwarzbraun. Rosenrost zeigt sich jahrgangsweise sehr unterschiedlich, teilweise setzt der Befall nach mehreren Befallsjahren komplett aus.
Vorbeugend einen sonnigen Standort wählen, an dem die Blätter rasch abtrocknen können. Mittel: Baymat, Compo Rosen Schutz, Euparen, Polyram WG, Antracol auf Blattunterseite sprühen.