Nicht jeder Boden ist für die Aussaat von Rasensamen geeignet… auch wenn Rasen an sich bzgl. des Bodens nicht besonders anspruchsvoll ist, solange der Untergrund ausreichend Wasser speichern kann. Allerdings ist es gerade bei Neubauten bzw. Fertighäusern so, dass das vor dem Anwesen aufgeschüttete Erdreich kaum dieser Bezeichnung wert ist. Oftmals ist dieser Boden stark mit Überbleibseln der Bautätigkeit durchzogen. So findet man beim Umgraben durchaus mal Kunststoffplanen, Schrauben, Glasmüll und teilweise sogar noch brauchbares Werkzeug.

Als radikalste Lösung würde hier das Erdreich bis auf eine Tiefe von mindestens 30cm abgetragen werden müssen und anschließend neu aufgefüllt werden. Bei größeren Grundstücken wäre hier schon schweres Gerät notwendig. Kleinere Gärten können auch Stück für Stück durchsiebt und vom gröbsten Müll befreit werden. Dies erspart jedoch meist nicht die Aus bringung von neuer Erde oder Humus (gibt es in großen Mengen auch bei den Stadtgartenbauämtern). Um hinterher kein merklich höheres Bodenniveau bestaunen zu müssen, sollte also auch hier zumindest ein Teil des Schuttes entfernt werden.

Allerdings Vorsicht: Wer Erde aus Freilagerung bezieht, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese oftmals mit einer Vielzahl von Unkrautsamen versehen ist, und wird entsprechenden Wuchs von Unkraut in Kauf nehmen müssen. Um dies zu vermeiden, ist der Gebrauch von teurer Spezialerde aus dem Baumarkt unumgänglich.

Nach der Aussaat sollten die Rasensaat unter geharkt und fest an gedrückt werden (am besten durch an walzen). Das Ausbringen einer dünnen Humusschicht schützt die Saat vor Vögeln und anderen Leckermäulern. Eine gleichmäßige Bodenbeschaffenheit ohne größere Löcher oder Unebenheiten hilft dabei später einen gleichmäßigen Bewuchs zu erzielen. Die Verteilung der Samen bleibt dadurch regelmäßiger.Auch stärkerer Regen kann die vorher an gedrückten Samen nicht mehr so leicht weg spülen.

Außerdem muss natürlich festgehalten werden, dass Gras zum Wachstum auch gewisse Umgebungsbedingungen benötigt. Im wesentlichen heißt das Sonne und Wasser in der richtigen Dosierung. So werden Rasenflächen in dunklen Innenhöfen durch fehlende Sonneneinstrahlung und eine hohe Staufeuchtigkeit gefährdet. An solchen Plätzen (dazu zählen auch konstante Schattenbereiche z.B unter Bäumen oder Büschen) bekommt man ohne Zusätze und regelmäßige Pflege meist lediglich Moos als Grünfläche. Abhilfe schafft hier die Verwendung eines speziellen Rasensamens für Schattenflächen. Umgekehrt verdorrt Gras bei direkter Sonneneinstrahlung im Hochsommer sehr rasch. An diesen Stellen sollte der Rasen zusätzlich zu der im Sommer auftretenden Niederschlagsmenge gegossen und nachträglich mit Nachsaat aufgepäppelt werden